St. Martin Badenhausen

Rundgang Badenhäuser Kirche

Das war einmal...die Geschichte der St. Martin Kirche Badenhausen

Schriftliche Quellen belegen ab dem Jahr 1238 einen Pfarrer Reinfriedus in Badenhausen. Doch schon viel früher, belegt durch Grabungsfunde in den Jahren 1986 bis 1989, muss es ein Gotteshaus gegeben haben. Bei den Ausgrabungen fanden sich Beweise, dass im 10. Jahrhundert ein Vorgängerbau an derselben Stelle gewesen sein muss. Der Name unserer Kirche „St. Martin“ deutet auf die Zeit des 9. bis 10. Jahrhundert als Gründungszeit hin, da viele Kirchen zu dieser Zeit dem heiligen Martin gewidmet wurden. Möglicherweise war sie anfangs die Hauskapelle einen größeren Hofverbundes mit den beiden gegenüberliegenden, auch schon früh erwähnten, Bauernhöfen. Damit würde sie das südliche Ende der damaligen angenommenen Bebauung einnehmen.

Sicherlich hat sie schon gestanden als Otto I. im Jahre 968 den Ort „Badenhausen“ in Ravenna urkundet und ihn an das Erzbistum Magdeburg abtritt.

1540 taucht ein Pfarrer Barthold auf, der die Kinder von Eva von Trott auf der Staufenburg getauft haben soll. Die Reformation erreicht Badenhausen im Jahre 1542. Aufgrund vieler vakanter Pfarrstellen um 1560 herum muss der Prediger Zacharias Picht aus Gittelde die Gemeinde mitversorgen.
Balthasar Cunradi war Pfarrer in der Kirche seit 1588. Seine Gebeine sind wahrscheinlich unter denen, welche bei den Ausgrabungen links vom Altar gefunden wurden. Sie wurden am 11. November 1989 dort wieder beigesetzt. In der Amtszeit des nächsten Pfarrers (Heinrich Ilse) entstand das älteste, noch vorhandene Ausschmückungsteil in der St. Martin Kirche. Es handelt sich um ein Ölgemälde mit Darstellung des letzten Abendmahls.

1612 erhielt die Kirche eine zweite Glocke. Andreas Berger war zu dieser Zeit Pfarrer an unserer Kirche. In der Zeit des 30-jährigen Krieges kam es zu großen Verwüstungen. Viele Einwohner, unter ihnen auch Pfarrer Berger, flohen nach Osterode. 1636 (Pfarrer ist seit 1626 Johannes Lüdekind) muss die Kirche teilweise abgebrannt sein. Nach dem Frieden von Münster und Osnabrück im August und Oktober 1648 kam es zwar nicht mehr zu Kampfhandlungen, aber an einen Wiederaufbau von Dorf und Kirche war erst 1651 zu denken. Auch der am 07.01.1655 verstorbene Pfarrer Lüdekind wird links vom Altar beigesetzt. 1669 bis 1696 war Thomas Campe hier Seelsorger. Der letzte Schaden, die defekte große Glocke wurde neu gegossen. Als Johann August Sauerwald seine Stelle 1695 antritt, findet er eine ordentliche Kirche in einem annehmbaren Zustand vor. Er sorgt auch für den Neubau des Pfarrhauses (1700), da das alte „untüchtig, unbrauchbar, baufällig und unbequemlich“ gewesen sei. 
Dieses Pfarrhaus versieht heute noch seinen Dienst.
Eine Tonnendecke wird 1709 eingebaut und die Tonnenschalen im Altarraum (heute noch sichtbar) werden 1713 ausgemalt. Mit Bau des Kanzelaltars wurde eine Empore eingebaut und eine Sakristei eingerichtet.

Ein Vorgänger unseres Taufengels, war schon vorher angebracht worden, denn er wurde im selben Jahr (1742-43) von Joh. Heinrich Römermann und seinem Bruder „neu vermahlet“. Sie stifteten auch den Kronleuchter der heute noch in der Kirche hängt. Pastor Tuve zeichnete 1772 die Kirche in der Südansicht. Für diese Zeit sind in Badenhausen 315 Einwohner in 56 Häusern nachweisbar.

In den 1950er Jahren  erfolgten größere Baumaßnahmen. Kirche und Turm erhielten eine Grauwackeummantelung. 1986 begannen die bis dahin größten Renovierungsarbeiten an der Kirche.  Erst 1989 konnte sie wieder genutzt werden, in dieser Zeit wurden die Grundmauern von innen und außen unterfangen, der Innenputz erneuert und der neue Fliesenfußboden eingebracht, ein Unterdach errichtet, der Eingangsbereich und der Altarraum umgestaltet und die in den Gräbern gefundenen Skelette in zwei Gräbern wieder beigesetzt. Die Jahre ab 2000 waren von weiteren Renovierungs- und Erneuerungsarbeiten geprägt. So wurde der Zaun des Pfarrgartens neu angelegt und der Schaukasten neu gebaut. Der Pfarrgarten wurde von dem alten Baumbestand befreit und neu eingesät.

Thomas Burgardt