Braunschweig (epd). Mit mehreren Aktionen erinnern die Kirchen und die Stadt Braunschweig am 5. September an den Jahrestag der vor 489 Jahren verfassten Kirchenordnung durch den Reformator Johannes Bugenhagen (1485-1558). Unter anderem sei auf dem Schlossplatz ein großes Pop-Art-Kunstprojekt zu sehen, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Die evangelische Propstei in Braunschweig veranstalte auf dem Altstadtmarkt unter dem Motto "Reformation bildet Zukunft" ein Reformationsfest mit Workshops und Bühnenprogramm.
Bugenhagen hatte im Zuge der Reformation am 5. September 1528 gemeinsam mit dem Rat der Stadt eine evangelische Kirchenordnung fertiggestellt. Sie regelte das städtische Kirchen-, Schul- und Fürsorgewesen und wurde Vorbild für weitere Städte in Norddeutschland und Skandinavien.
Auf dem Schlossplatz werden den Angaben zufolge ab dem 5. September 95 Stelen mit dem Abbild des Reformators Martin Luther (1483-1546) im Stil der Pop-Art aufgestellt hieß es. Auf den vom Braunschweiger Künstler Wolf Menzel entworfenen Aufstellern sei jeweils eine These des Reformators in deutscher und lateinischer Sprache zu lesen. Eine 96. Stele zeige ein Bild Bugenhagens. Die Kunstinstallation sei bis zum 15. September zu sehen.
Vor der Martinikirche werde an dem Tag die sogenannte Tetzel-Kiste aufgebaut, teilte die Stadt mit. Der Übersee-Container sei ein übergroßer Nachbau einer historischen Ablass-Truhe des katholischen Predigers Johann Tetzel (1465-1519), der Anfang des 16. Jahrhunderts Ablassbriefe verkaufte. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts konnten bestimmte Sündenstrafen durch Geld erlassen werden. Tetzels Ablasspredigten seien "maßgeblicher Anlass" für Luthers 95 Thesen gewesen, in denen er den Handel mit Ablassbriefen kritisierte.
Das Reformationsfest auf dem Altstadtmarkt beginnt um 9 Uhr. Das Kunstprojekt auf dem Schlossplatz wird um 16 Uhr von Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) eröffnet.
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22.08.2017
Kategorie: Pressestelle